Feinmotorik / Graphomotorik
Feinmotorik ist die gezielte koordinierte Bewegung, die sich in der Handgeschicklichkeit zeigt.
Graphomotorik ist Schreibbewegung, ist differenziertes, rhythmisches Bewegen und somit die feinste Koordinationsleistung des Menschen. Außerdem ist die Graphomotorik ein wichtiges Kommunikationsmittel.
Zu den kompliziertesten Bewegungen, der ein Mensch fähig ist, gehören die der Hände. Zusammen mit dem Tastsinn bildet die Bewegungsfähigkeit der Hände und der Finger die motorische Grundlage allen Handelns. Das Handeln wiederum ist eine wesentliche Voraussetzung zur Entwicklung der Intelligenz.
Die Entwicklung der Handgeschicklichkeit bzw. der Feinmotorik verläuft parallel zu der Gesamtentwicklung des Kindes und setzt sich aus verschiedenen Teilaspekten zusammen, z. B. der Hand- und Fingerkraft, der Hand- und Fingergeschicklichkeit, der Zielgenauigkeit und aus den exakten Einzelbewegungen eines Körperteils. Die Motivation zum eigenen Handeln ist dafür eine wichtige Voraussetzung. Das Kind muss daher Erfahrungen mit seinem Körper und allen Sinnessystemen machen, um seine Umwelt durch „Anfassen“ begreifen zu können.
Ungefähr im 4. Lebensmonat entwickelt sich die Hand-Hand-Koordination und die Auge-Hand-Koordination, die wie auch die anderen visuellen Wahrnehmungsbereiche eine wichtige Voraussetzung für die feinmotorische Entwicklung eines jeden Menschen ist. Im 2. und 3. Lebensjahr bildet sich die Fingergeschicklichkeit weiter aus. Der Dreipunktgriff (greifen mit Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger) ist mit 4 - 5 Jahren möglich. Das Kind ist dadurch in der Lage, Bewegungen mit situationsabhängiger Kraft, Geschwindigkeit und Genauigkeit auszuführen.
Bei einer gestörten Sinneswahrnehmung zeigt sich eine eingeschränkte Handlungsfähigkeit, die zunächst im Alltag (Schuhe binden, Malunlust, Schwierigkeiten im Umgang mit Schere und Kleber …) und später in der Schule (nicht gefestigte Stifthaltung, falsche Heftlage, zittrige Schrift, starker Druck, verlangsamte Schreibgeschwindigkeit …)sichtbar wird.
Aus einer gestörten Feinmotorik resultieren Schwierigkeiten mit der Graphomotorik.
Graphomotorische Störungen sind oft für Schulschwierigkeiten verantwortlich, da das Kind über einer Leistungsgrenze arbeiten muss, für die es nicht reif genug ist.
Die Förderung der Feinmotorik und der Graphomotorik ist ein wesentlicher Bestandteil meines Therapieangebotes. Durch Bewegungsangebote lernt das Kind seine Umwelt zu „begreifen“, handwerkliche Techniken ermöglichen Materialerfahrung und gezielte Fingerbewegungen, graphomotorische Übungsprogramme den konkreten Umgang mit dem Stift.